Unter dem Leitgedanken „Gesund Leben Lernen“ arbeitet seit 2003 in Rheinland-Pfalz ein Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen. Das Gymnasium Weierhof gehört auch dazu und ist dafür von der Landeszentrale für Gesundheit, die uns unterstützt, zertifiziert worden.
Die Zahl ernährungsbedingter Krankheiten steigt stetig und damit auch die Bedeutung der Ernährungsbildung. Besonders in jungen Jahren ist es wichtig das Essverhalten zu schulen Dies ist besonders für eine Ganztagsschule eine verantwortliche Aufgabe.
„Jeder sechste Schüler bis zum Alter von zwölf Jahren und jeder vierte Jugendliche frühstücken nicht regelmäßig vor Schulbeginn. Das bedeutet, dass sie bei Unterrichtsbeginn bis zu zwölf Stunden nichts gegessen und getrunken haben. Ihr Blutzuckerspiegel befindet sich auf einem Tiefpunkt. Ein knurrender Magen steht zunehmend mit dem Unterrichtsstoff um die Aufmerksamkeit des Schülers in Konkurrenz. Der ersten großen Pause wird entgegengefiebert, denn dann sorgen nicht selten ein Schokobrötchen und eine Limo dafür, das flaue Gefühl im Magen zu lindern.
Dabei belegen Studien, dass die Konzentration und die Leistungsfähigkeit durch regelmäßiges Trinken und gesunde Zwischenmahlzeiten gesteigert werden können. Wenn bei der Auswahl des Frühstücks auf zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke verzichtet wird, wirkt sich das regulierend auf den Blutzuckerspiegel aus, die innere Unruhe wird reduziert.“
(Pluspunkt, Unfallkasse Rheinland-Pfalz, 08/07)
Daher beschäftigen wir uns gleich bei Schuleintritt vor allem in den Naturwissenschaften mit dem Thema „Gesunde Ernährung“. Grundlage ist die Ernährungspyramide, anhand derer auch Themen wie Fast Food, versteckte Dickmacher usw. besprochen werden. Damit dies nicht nur graue Theorie bleibt, organisieren die Klassenleiter ein gemeinsames gesundes Frühstück.
Ernährungsbildung und gesittete Tischmanieren wollen wir unseren Schülern bereits in den ersten Schulwochen näher bringen. Sowohl im Unterricht als auch mit Bewegungsspielen wollen wir den Kindern die Bedeutung einer gesunden Ernährung und Bewegung bewusst machen (-> Spielekiste).
Kindheit und Jugend sind heute zu häufig von Bewegungsarmut geprägt. Schule fördert i.d.R. diese Bewegungsarmut.
Viele Kinder zeigen heute zunehmend Krankheiten, die sonst eher für ältere Menschen typisch sind.
Bewegung ist nachweislich nicht nur für eine gesunde Muskulatur, sondern ebenso für alle inneren Organe sehr wichtig. Das Gehirn wird durch Bewegung nicht nur besser durchblutet, also mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, sondern auch in seiner Entwicklung angeregt.
In der Schule „stillgelegte Körper“ schaffen Probleme wie Unruhe, Unkonzentriertheit, aggressives Verhalten, gestörtes Sozialverhalten …
Um oben genannten Aspekten entgegen zu wirken, veranstalten wir in den 6. Klassen einen Fitnesstag. Wir wollen die Freude an der Bewegung fördern, so dass auch außerhalb des Schulsports die Schüler motiviert sind an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen.
Gesunde Ernährung anschaulich gezeigt als Fett- und Zuckerausstellung (durch die Krankenkasse AOK): Fitness geht einher mit einer gesunden Ernährung.
Wer sich im eigenen Körper wohlfühlt, fühlt sich auch in der Gemeinschaft wohl.
„Nicht nur für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Nach diesem Motto veranstaltet unsere Schule einen Gesundheitstag. Wir vermitteln nicht nur trockenes Fachwissen, sondern betreiben auch praktische Gesundheitsvorsorge.
Das Jugendrotkreuz kommt mit dem „Body+Grips-Mobil“ zu den Schülern der 7. Jahrgangsstufe. 16 Stationen mit den inhaltlichen Komponenten „Bewegung“, „Ernährung“, „Ich + Du“, „Sexualität“ und „Sucht“ werden durchlaufen. Stationen wie „Das Bewegungsquiz“, „Das Tagesmenü“, „Die Beziehungsgalerie“ oder „Sucht-Activity“ ermöglichen den Schülern ein abwechslungsreiches kreatives Lernen. Neben Geschick und Teamarbeit ist bei den Schülern reales Wissen gefragt. Wer es nicht hat, kann es erwerben.
Die Schüler können zwischen verschiedenen Workshops wie „Sport und Ernährung“, „Knochenrallye“, „Das Schlankheitsideal: Der ideale Mann – Die ideale Frau“, „Erlebnispädagogische Spiele“, sowie „Sport mit verschiedenen Stationen“ (Kraftausdauer-, Sprintausdauer-, Geschicklichkeitstraining…), „Fitnesscenter Weierhof“ wählen.
Beim Thema „Fitnesscenter Weierhof“ erhalten die Schüler eine theoretische Einführung zu konditionellen Grundlagen und Trainingsmethoden. Den Schülern wird gezeigt, wie man örtliche Begebenheiten zum Training nutzen kann. Dies sind verschiedene Übungen im Schulgebäude an der Treppe oder der Weg von der Bushaltestelle zur Schule, der zum Berglaufen genutzt werden kann.
Die „erlebnispädagogischen Spiele“ animieren Schülergruppen von ca. 12 –15 Schülern dazu in einer spielerischen Aktion im Team Lösungen für ein Problem durch Kommunikation zu erarbeiten.
Hier einige Eindrücke vom Workshop ‚Erlebnispädagogik‘ am 11. April 2016 unter der Leitung von Tatjana Rausch und Anna Elben. Angeboten waren insgesamt fünf Stationen mit Reflektion und zwei Entspannungsübungen zum Ende.
Im Workshop „Sport und Ernährung“ erfahren die Schüler, wie man isotonische Getränke, die in der Werbung vielfach angepriesen werden, selbst billig herstellen kann. Die Teilnehmer lernen nicht nur die Bedeutung dieser Getränke kennen, sondern auch, dass eine ausgewogene ballaststoffreiche, vitaminreiche Ernährung für eine gute Fitness von Bedeutung ist.
Der Workshop „Knochen-Rallye“ hat die Prävention von Osteoporose zum Ziel. Dafür sollen für das Bewegungs- und Ernährungsverhalten der Jugendlichen Anregungen zur wirkungsvollen Vorbeugung von Knochenschwund gegeben werden. Mit einem Gruppenpuzzle wird der theoretische Hintergrund erarbeitet. Da die Knochen-Rallye einen leichten „Wettkampf-Charakter“ hat, treten drei Kleingruppen anschließend gegeneinander an.
Der sich anschließende Teil wird in „Wettkampfstationen“ aufgebaut.
Eine Station behandelt die Thematik „knochenfreundlich essen und trinken“, innerhalb derer sich die Gruppen mit der Ernährungspyramide befassen und es zu einer Selbstreflexion bezüglich der eigenen kalziumreichen Ernährung kommt.
Beim praktischen „Grünzeug-Parcours“ gilt es, mit verbundenen Augen verschiedene Gemüsearten durch einen Geschmackstest zu erraten.
Die „Bewegungs-Station“ findet in einem benachbarten Raum statt. In diesem soll die Gruppe einen kurzen Percussion-Tanz choreografieren, der am Ende durch die jeweils anderen Gruppen bewertet wird.
Abschließend gibt es noch den gemeinsamen Staffellauf „Heiße Kartoffeln“ (flacher Löffel, Tischtennisball), bei dem die drei Kleingruppen gegeneinander antreten.
Nach erfolgter Punkteauswertung erhält die Siegergruppe einen kleinen Preis.
Zur Prävention im Straßenverkehr, insbesondere zur Drogenprävention, hält die Polizei aus Kirchheimbolanden einen Vortrag, bei der aktuelle Ereignisse veranschaulicht werden. Anschließend können einige Schüler mit einem Fahrsimulator, bei dem man verschiedene Promille einstellen kann, fahren und so ihre Erfahrungen zu Beeinträchtigungen sammeln. Des weiteren bringen die Beamten eine Rauschbrille mit, die jeder Schüler ausprobieren kann.
Das Thema Drogenprävention wird zusätzlich theaterpädagogisch aufbereitet.
Für die Prävention in Schulen kommt die uns zugeordnete Ernährungsberaterin und informiert die Eltern zum Thema „Gesunde Ernährung“. Die Kooperation mit dem Elternhaus ist gerade bei diesem Thema von besonderer Bedeutung.